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Krise rund um die Geburt - Schatten & Licht e.V.

Ängste und Unsicherheit in der Schwangerschaft? Statt Mutterglück nur Tränen und Schuldgefühle?

Weitaus mehr Frauen als gemeinhin angenommen stürzen rund um die Geburt ihres Kindes in eine seelische Krise. Allein in Deutschland sind jährlich etwa 100.000 Frauen betroffen. Sie geraten durch die Erkrankung oft in starke Selbstzweifel und Schuldgefühle, da sie plötzlich ihren Alltag nicht mehr bewältigen und keine Beziehung zu ihrem Kind aufbauen können.
Häufig ziehen die Frauen sich zurück, versuchen ihren Zustand zu verbergen und trotz tiefster Verzweiflung die Fassade der glücklichen und perfekten Mutter zu bewahren. Viele Betroffene haben wochenlange Irrwege von Arzt zu Arzt hinter sich, bis die Erkrankung richtig diagnostiziert wird.

Schatten & Licht e. V. wurde 1996 als bundesweiter, gemeinnütziger Verein von betroffenen Frauen gegründet und ist dem weltweiten Netzwerk „Postpartum Support International” angeschlossen. Der Verein befasst sich mit folgenden peripartalen (lat.: peri = rund um, partus = Niederkunft) Krankheitsbildern:

Peripartale Depression / Peripartale Angst- und Zwangsstörung

Diese Krankheitsbilder können jederzeit in der Schwangerschaft und in den ersten beiden Jahren nach der Entbindung entstehen. Dabei sind graduelle Abstufungen von leichteren Anpassungsstörungen bis hin zu schweren suizidalen Formen möglich. Typisch ist eine schleichende Entwicklung. Ungefähr 10 bis 20 % aller Mütter sind hiervon betroffen.

Typische Kennzeichen können sein:

  • Müdigkeit, Erschöpfung und Energiemangel

  • Traurigkeit, häufiges Weinen

  • Schuldgefühle

  • Inneres Leeregefühl

  • Allgemeines Desinteresse und sexuelle Unlust

  • Zwiespältige Gefühle dem Kind gegenüber

  • Konzentrations-, Appetit- und Schlafstörungen

  • Kopfschmerzen, Schwindel, Herzbeschwerden, andere psychosomatischeBeschwerden

  • Ängste, extreme Reizbarkeit, Panikattacken, Zwangsgedanken (wiederkehrende destruktive Vorstellungen und Bilder, die nicht in die Tat umgesetzt werden)

  • Suizidgedanken

Peripartale Psychose

Die peripartale Psychose kann gelegentlich in der Schwangerschaft, aber vorwiegend in den ersten beiden Wochen nach der Entbindung entstehen. Sie kommt bei einer bis drei von 1000 Müttern vor.

Mögliche Kennzeichen sind:

  • Starke Antriebssteigerung, motorische Unruhe (manische Phase)

  • Antriebs-, Bewegungs- und Teilnahmslosigkeit (depressive Phase)

  • Extreme Angstzustände

  • Verworrenheit, Wahnvorstellungen, Halluzinationen

Die Ursachen für diese peripartalen Reaktionsformen sind individuell verschieden, da biologische, psychische, soziale und gesellschaftliche Faktoren in unterschiedlicher Gewichtung ineinander fließen. Meist führt das Zusammenwirken mehrerer Ursachenfaktoren zu einer psychischen Überlastungsreaktion.

Schatten & Licht e. V. hat sich folgende Aufgaben zum Ziel gesetzt:

  • eine Kontaktliste für betroffene Frauen und Angehörige zu führen

  • ein bundesweites Beratungs- und Selbsthilfegruppen-Netz aufzubauen,

  • Fachleutelisten ( NeurologInnen, Psychiater-Innen, GynäkologInnen, Diplom-Psycholog-Innen, Hebammen, Geburtshelferinnen, Still-beraterinnen) zu erstellen,

  • Informationen zu speziellen Mutter-Kind-Einrichtungen zusammenzustellen,

  • Fachliteratur zu erfassen,

  • wissenschaftliche Forschung zu unterstützen,

  • Öffentlichkeitsarbeit mittels Vorträgen, Fortbildungen und Medien zu betreiben,

  • den belastenden Mythos der allzeit glücklichen und perfekten Mutter zu entlarven und

  • das Tabu der peripartalen Problematik zu brechen

Sollten Sie Fragen haben oder Hilfe in einer psychischen Krise rund um die Geburt benötigen, wenden Sie sich bitte an eine der folgenden Kontaktdaten.

Telefonische Beratung:

Anke Hänßler Tel: 07161 389801
Christa Stobe Tel: 02104 31311
Beate Halverscheid Tel: 0234 294595
Nicola Bopp Tel: 06202 56760
Ulrike Wecker Tel: 08145 1868
Petra Siebenhaar Tel: 09151 8168180

https://schatten-und-licht.de/

Stand 04/2021

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