Ernährung Kindergartenkinder
Was wir mögen entsteht bereits früh
Eine Geschmacksprägung findet vermutlich bereits vor der Geburt durch die Nahrung der Mutter statt, sicher geschieht es jedoch in den ersten Lebensjahren. Kinder erlernen die meisten Vorlieben und Abneigungen. Bei diesem Lernprozess spielen enge Bezugspersonen wie die Eltern, Großeltern und Erzieherinnen eine große Rolle, da Kinder im Kita-Alter deren Verhaltensweisen nachahmen.
Damit Kinder eine ausgewogene Ernährung richtig „lecker“ finden, einige Tipps:
Das, was Sie als Eltern mit Genuss essen, möchten Ihre Kinder auch probieren.
Nutzen Sie die Neugier Ihres Kindes und seine Vorliebe für bunte Farben und lustige Formen.
Bei einer ruhigen und entspannten Atmosphäre beim Essen, bei der sich Kinder ganz auf die Mahlzeit konzentrieren können, haben Lebensmittel eine größere Chance, gerne gegessen zu werden.
Geben Sie Ihrem Kind Zeit, um die Vielfalt an Lebensmitteln kennenzulernen. Kinder lernen essen wie sie auch gehen und sprechen lernen.
Kinder wollen oft lange Zeit das Gleiche essen, das ist „normal“. Der Wunsch nach Abwechslung kommt bei Ihnen wesentlich später als bei uns Erwachsenen.
Geben Sie Ihrem Kind kein Essen als Trostpflaster, zur Belohnung oder um seine Langeweile zu vertreiben. Denn sonst braucht es auch später Lebensmittel, um sich zu trösten oder zu belohnen.
Erlauben Sie am besten alle Lebensmittel, auch Limonade oder Süßigkeiten in Maßen. Denn Verbote steigern bei Kindern das Verlangen nach genau diesen Produkten.
Sprechen Sie am besten nicht von „gesund“ und „ungesund“, da Kinder damit nichts verbinden können. Besser ist es, wenn Sie als Eltern vielseitig essen.
Essen – wann und welche Mengen?
Mehrere Mahlzeiten am Tag
Kinder brauchen einen Tagesrhythmus, das gilt auch für die Mahlzeiten. Da Kinder die aufgenommene Energie noch nicht so lange speichern können wie wir Erwachsenen, sind 5 Mahlzeiten täglich ideal, nämlich drei Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten.
Wichtig sind Essenspausen dazwischen. Trinken ist aber erlaubt, falls Ihr Kind Durst hat.
Welche Lebensmittel und wie viel?
Die Ernährungspyramide zeigt, welche Lebensmittel besonders wichtig sind und wie viele Portionen davon empfohlen werden. Die eigene Hand zeigt dabei die Portionsgröße an.
Weitere Informationen zur Ernährungspyramide erhalten Sie <hier>
Wichtige Ernährungsbotschaften
Genügend trinken
Am besten Wasser oder andere ungesüßte Getränke, insgesamt etwa 800 ml.Reichlich pflanzliche Lebensmittel
wie Gemüse und Obst, Vollkorngetreide und -getreideprodukte, Kartoffeln.In Maßen tierische Lebensmittel
3-mal täglich ein Milchprodukt und einmal täglich Fleisch, Wurst, Fisch oder EierSparsam mit Fetten, Zucker, Salz, Süßigkeiten und salzigen Snacks
Angaben zu den empfohlenen Mengen gibt die Broschüre „Das beste Essen für Kleinkinder“ vom Medienservice der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung <hier>
Damit Ihr Kind gerne Obst und Gemüse isst:
Gerade bei Gemüse haben Kinder oft wenige Gemüsearten, die sie gerne mögen. Das ändert sich am ehesten, wenn Sie ohne Druck immer wieder auch etwas Neues anbieten und dieses selber mit Genuss essen. Es kann bis zu 10-maliges Anbieten notwendig sein, bis ihr Kind das neue Gemüse probieren möchte und es gerne isst.
Kinder lieben Fingerfood und essen Paprikastreifen oder Gurkenstücke gerne zusammen mit einem Quark-Dip. Sie greifen auch lieber bei aufgeschnittenem Obst als bei einem Apfel oder Birne im Ganzen zu.
Was Kinder selber geschnitten und mit zubereitet haben, wollen sie auch probieren und essen sie gerne. Deshalb binden Sie Ihr Kind möglichst oft in die Zubereitung des Essens ein, auch wenn es dann länger dauert.
Thema Kinderlebensmittel: Speziell für Kinder angebotene Produkte wie Kinderjoghurts, Kindermüslis, Kinder-Fertiggerichte etc. sind nicht auf die Ernährungsbedürfnisse von Kindern zugeschnitten und überflüssig. Sie sind oft sehr süß und fettreich und meist relativ teuer.
Weitere Informationen hierfür finden Sie auf den Seiten der Verbraucherzentrale: <hier>
Vegetarische Ernährung für Kinder?
Generell gilt: Je mehr die Lebensmittelauswahl eingeschränkt wird und je weniger abwechslungsreich Kinder essen, desto größer ist die Gefahr, dass sie zu wenige Nährstoffe aufnehmen.
Die vegane Ernährung, das heißt das Meiden von allen tierischen Erzeugnissen, ist für Kinder nicht geeignet. Diese Art der Ernährung liefert nicht alle Nährstoffe in ausreichenden Mengen und kann Gedeihstörungen wie ein geringeres Wachstum zur Folge haben.
Auf Fleisch kann verzichtet werden. Dann sollten Eltern aber darauf achten, dass häufiger eisenreiche pflanzliche Lebensmittel wie Spinat, Fenchel, Vollkorngetreideerzeugnisse und Hülsenfrüchte verzehrt werden, am besten in Kombination mit Vitamin-C-reichen Lebensmitteln wie Orangensaft, Paprika und Äpfeln.
Vorsicht bei rohen, tierischen Lebensmitteln
Rohe, vom Tier stammende Lebensmittel können mit Krankheitserregern belastet sein und zu Lebensmittelinfektionen führen. Kinder unter 5 Jahren sollten deshalb folgende rohe, tierische Lebensmittel nicht essen: rohes Hackfleisch bzw. Hackepeter, Rohwurst, Rohmilch und Rohmilchkäse, rohen Fisch (z. B. Sushi) und bestimmte Fischereierzeugnissen (z. B. Räucherlachs und Graved Lachs) sowie rohen Meerestieren (z. B. rohe Austern)
Weitere Informationen siehe <hier>
Weiterführende Informationen:
Kompetenzzentrum für Ernährung vom Bay. Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
https://www.kern.bayern.de
Faltblätter und Broschüren siehe <hier>
Informationsportal der Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung
https://www.kindergesundheit-info.de
Medien-Shop der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung
https://www.ble-medienservice.de