Schuldnerberatung im Landkreis Main-Spessart
Immer mehr Menschen geraten in die Schuldenfalle. Die Ursachen sind vielfältig und beruhen nicht immer auf eigenem Fehlverhalten. Sinkendes Einkommen durch Krankheit, Arbeitslosigkeit, Kurzarbeit oder andere Lohnminderung verursachende Umstände, familiäre Ereignisse wie Familiengründung, Geburt, Scheidung und Tod eines Angehörigen können dazu führen.
Die Schuldnerberatung ist eine kommunale Pflichtaufgabe. Sie ist Lebensberatung. Entsprechend viel Fingerspitzengefühl ist von den Mitarbeitern gefragt. Die Mitarbeiter der Schuldnerberatung haben oft langwierige und schwierige Gespräche zu führen. Denn die Beratung bezieht sich nicht nur auf die Schulden und die Aufarbeitung der wirtschaftlichen Gegebenheiten, sondern die gesamte Lebenssituation wird hinterfragt. Das übergeordnete Ziel aller Maßnahmen im Rahmen der Schuldnerberatung ist, den Ratsuchenden zu befähigen, im Rahmen seiner Möglichkeiten seine Probleme selbst zu lösen. Es gibt daher keine Beratung im Schnellverfahren und so müssen die Hilfesuchenden oft eine Wartezeit von bis zu sechs Monaten in Kauf nehmen.
In den Fällen, wo es sinnvoll ist/erscheint, wird über die sog. Verbraucherinsolvenz die Restschuldbefreiung angestrebt. Die damit verbundene Insolvenzberatung ist eine staatliche Aufgabe. Sie bemühen sich dabei erst einmal um außergerichtliche Einigungsversuche. Scheitern diese, so kann unsere Schuldnerberatungsstelle als anerkannte Stelle nach § 305 InsO mit einer Bescheinigung über das Scheitern, die Voraussetzungen für die Eröffnung eines Verbraucherinsolvenzverfahrens schaffen. Sie vertritt die Schuldner im Rahmen des gerichtlichen Schuldenbereinigungsplanverfahrens und betreut und berät sie im Verbraucherinsolvenzverfahren bis hin zur Restschuldbefreiung. Die Restschuldbefreiung wird sechs Jahre nach Eröffnung des Verbraucherinsolvenzverfahrens erteilt, wenn der Schuldner seine Verpflichtungen (im wesentlichen Abführung des pfändbaren Vermögens und Einkommens) erfüllt hat.
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Stand 04/2021